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Online-Vortrag
Montag, den 27. Januar 2025
um 19.30 Uhr
Eine Burg im Schatten von Bettenburgen
Die aktuellen Forschungen zur Ruine Glambek auf Fehmarn
von Lorenz Luick und Lukas Eckert (Hamburg)
Die Burgruine Glambek, gelegen auf der Landzunge im Süden Fehmarns, ist ein einzigartiges Zeugnis der Burgenlandschaft Schleswig-Holstein, da sie als einzige Burganlage des Landes noch Ziegelmauerwerk aufweist. Historische Quellen verbinden die Burg mit bedeutenden Akteuren wie den dänischen Königen Christoph II. und Erik VII. und den Holsteiner Grafen Johann III. und Adolf VIII., doch konkrete Belege sind rar. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1318, als die Burg als Pfandobjekt diente. Im 14. und 15. Jahrhundert war Glambek mehrfach Schauplatz von Machtkämpfen zwischen dänischen Königen, holsteinischen Grafen und anderen regionalen Mächten. Ihre militärische Bedeutung schwand im 16. Jahrhundert, und spätestens nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor die Anlage ihre Funktion und verfiel zur Ruine.
Archäologisch wurde die Burg erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts untersucht, jedoch gingen die Funde verloren, und die Dokumentation blieb lückenhaft. 2024 wurden die
Forschungen durch die Universität Hamburg wieder aufgenommen, zunächst mit einer geomagnetischen Untersuchung der Burg und im Herbst mit einer ersten Lehrgrabung. Dabei konnten zahlreiche bauliche Reste identifiziert werden, darunter Mauerzüge, Brunnen und Spuren bisher unbekannter Strukturen. Die ersten Ergebnisse zeigen bereits, dass trotz der sichtbaren Zerstörung unterirdisch noch gut erhaltene Befunde existieren, die wertvolle Einblicke in die Baugeschichte und Nutzung der Burg ermöglichen könnten.
Die geplanten weiteren Untersuchungen sollen offene Fragen klären, etwa zu möglichen Spuren einer Nutzung vor dem 14. Jahrhundert oder zu Konflikten und Umbauphasen. Die bisherigen Ergebnisse belegen den hohen Denkmalwert der Anlage und ihre Bedeutung für die regionale Geschichte.
Zu den Vortragenden: Lorenz Luick M.A. hat Ur- und Frühgeschichte sowie Geschichte mit Schwerpunkt „Regionalgeschichte Schleswig-Holstein“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel studiert. Seit 2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie in Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Mittelalterarchäologie und die Archäologie des 20. Jahrhunderts.
Lukas Eckert B.A. studiert Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Universität Hamburg. Seit 2016 ist er an unterschiedlichen Projekten des Instituts maßgeblich beteiligt. Seine Schwerpunkte liegen dabei auf der Anwendung geophysikalischer Methoden, der Vermessung und der digitalen Dokumentation und der Nutzung von Geoinformationssystemen in der Archäologie.
Die Videovorträge laufen über einen Videokonferenzdienst von Dataport. Der Eintritt ist jeweils über diesen Link möglich:
AGSH | Jitsi Meet (openws.de): https://video.openws.de/AGSH
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