Die AGSH bietet alljährlich für seine Mitglieder und andere Interessierte ein vielfältiges Programm, das aus Abendvorträgen archäologisch ausgerichteter Thematik, Exkursionen, Führungen zu archäologischen Denkmalen und Ausgrabungen sowie aus Ausstellungsbesuchen besteht.
Die Archäologische Gesellschaft Schleswig-Holstein organisiert ca. 10 Vorträge pro Jahr. Mitglieder der AGSH, aber auch Gäste sind herzlich willkommen. Für mehrtägige Exkursion wird von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern des Vereins ein Unkostenbeitrag erhoben, der Besuch von Abendvorträgen und Ausgrabungen ist kostenlos. Beim Besuch von Ausstellungen können wechselnde Eintrittskosten anfallen.
Im ehemaligen Ostpreußen haben Archäologen seit Beginn der Forschungen im frühen 19. Jahrhundert rund 450 monumentale Burgwälle registriert. Sie wurden überwiegend von der prussischen Urbevölkerung etwa ab der Mitte des ersten nachchristlichen Jahrtausends angelegt und bis zur Übernahme der bernsteinreichen Landschaften durch den Deutschen Orden im 13. Jahrhundert zur Verteidigung genutzt. Trotz der guten Erhaltung vieler Anlagen sind sie jedoch kaum untersucht. Insbesondere der nördliche Teil des ehemaligen Ostpreußens, das heute zu Russland gehörende Kaliningrader Gebiet, stellt in dieser Hinsicht ein Forschungsdesiderat dar, was auch auf die schwierige Forschungsgeschichte dieser Region infolge des Zweiten Weltkriegs zurückzuführen ist. Im Rahmen eines größeren Forschungsprojektes, das die alten vorkriegszeitlichen Ausgrabungsergebnisse anhand der Aufzeichnungen der deutschen Archäologen mit den Resultaten der Nachkriegsforschung kombiniert, stehen die Burgwälle nun im Mittelpunkt siedlungsarchäologischer Untersuchungen. Dabei kommt eine neue Methode zum Einsatz, bei der mithilfe eines geologischen Motorhammers Holzkohleproben für die Radiokarbondatierung entnommen werden, wodurch eine neue zeitliche Einordnung der Burgwälle ermöglicht wird. Der Vortrag erläutert die Ziele des Gesamtprojektes und präsentiert erste Ergebnisse der Burgenforschung im Samland, der bernsteinreichsten Region der Welt.
Zum Vortragenden
Dr. Timo Ibsen studierte Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Bodenkunde an den Universitäten Bonn und Kiel und finanzierte sich sein Studium mit Ausgrabungen in Deutschland, aber auch in Bolivien und in der Türkei. Von 2003 an leitete er Ausgrabungen im ehemaligen Ostpreußen, u. a. an den Fundorten Groß Ottenhagen/Berëzovka und Wiskiauten/Mochovoe im heutigen Kaliningrader Gebiet. Seit 2005 arbeitete er in Forschungsprojekten am heutigen Museum für Archäologie in Schleswig und seit 2008 am Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie. 2009 erfolgte die Promotion zum Thema „‘Etwa hier die Siedlung‘ – Der frühmittelalterliche Fundplatz Wiskiauten/Mohovoe im Kaliningrader Gebiet im Lichte alter Dokumente und neuer Forschungen“. Forschungsschwerpunkt von Timo Ibsen ist die Archäologie des gesamten ersten nachchristlichen Jahrtausends im Ostseeraum, insbesondere im Kaliningrader Gebiet Russlands. Seit 2012 ist er für das Projekt „Forschungskontinuität und Kontinuitätsforschung“ tätig und an der Arbeitsstelle in Schleswig am Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie, heute Leibniz Zentrum für Archäologie (Standort Schleswig), angebunden. Timo Ibsen verantwortet dabei als wissenschaftlicher Mitarbeiter den Aufgabenbereich „Die Siedlungsforschung“. Er beschäftigt sich mit Fragen zur Siedlungsentwicklung der vor- und nachchristlichen Eisenzeit, wobei den ca. 450 Burgwällen im ehemaligen Ostpreußen eine zentrale Rolle zukommt.
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