Aktuelle Veranstaltungen
 

Die AGSH bietet alljährlich für seine Mitglieder und andere Interessierte ein vielfältiges Programm, das aus Abendvorträgen archäologisch ausgerichteter Thematik, Exkursionen, Führungen zu archäologischen Denkmalen und Ausgrabungen sowie aus Ausstellungsbesuchen besteht.

Die Archäologische Gesellschaft Schleswig-Holstein organisiert ca. 10 Vorträge pro Jahr. Mitglieder der AGSH, aber auch Gäste sind herzlich willkommen. Für mehrtägige Exkursion wird von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern des Vereins ein Unkostenbeitrag erhoben, der Besuch von Abendvorträgen und Ausgrabungen ist kostenlos. Beim Besuch von Ausstellungen können wechselnde Eintrittskosten anfallen.

 

 

 

Ein 7000 Jahre alter Massenfund schädelloser Skelette in der frühneolithischen Siedlung von Vráble (Südwestslowakei) – Ritual, Magie, Krise oder Krieg?
 

Montag, den 26. Mai 2025
um 19:30 Uhr

im Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein
Brockdorff-Rantzau-Str. 70
24837 Schleswig
 
Prof. Dr. Martin Furholt und Dr. Katharina Fuchs (beide Kiel)
 

Der Fundplatz Vráble in der Südwestslowakei (5250-4950 v. Chr.) ist eine der größten bekannten frühneolithischen Siedlungen Mitteleuropas. Sie wird seit 2012 im Rahmen einer Kooperation zwischen der Slowakischen Akademie der Wissenschaften in Nitra und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erforscht. Seit 2017 wurden in dem Graben, der einen Teil der Siedlung umgibt, menschliche Überreste gefunden, teils in Form von Bestattungen, die den üblichen Standards der Zeit entsprechen, teils in Form von irregulären Deponierungen. Besondere Aufmerksamkeit erregte eine Massenbestattung von bisher 81 kopflosen Individuen auf der Grabensohle, die 2022 entdeckt wurde und seitdem sukzessive ausgegraben wird. Die naturwissenschaftlichen Analysen, insbesondere des Skelettmaterials, stehen noch am Anfang - dennoch konnten bereits erste interessante Einblicke in die Deponierungspraktiken und die Deponierten selbst gewonnen werden. Viele Fragen sind noch offen, nicht zuletzt die Interpretation der Motivation für die komplexen Körpermanipulationen und Niederlegungspraktiken. Während rituelle und magische Vorstellungen eine Rolle gespielt haben könnten, ist die Rolle bzw. das Ausmaß von Gewalt noch nicht geklärt, was die Charakterisierung der Funde mit einem modernen Begriffsapparat (z.B. Krise oder Krieg) problematisch macht. In diesem Vortrag werden unsere bisherigen Beobachtungen - archäologische und anthropologische - im Hinblick auf diesen Aspekt diskutiert.

Zu den Vortragenden

Als biologische Anthropologin an der CAU Kiel liegt der Forschungsfokus von Dr. Katharina Fuchs auf menschlichen Überresten aus prähistorischen und historischen Kontexten. Zentral ist dabei die Vielfältigkeit von Skelettmaterial als bioarchäologische Informationsquelle über vergangenes Leben, vom einzelnen Zahn bis zum vermischten Fundkomplex. Dr. Katharina Fuchs studierte an der CAU Kiel Archäologie, Anthropologie und Zoologie und promovierte 2018 an der Graduiertenschule „Human Development in Landscapes“ mit einer interdisziplinären Studie an einer bronzezeitlichen Population aus dem Nordkaukasus. Sie arbeitete 3 Jahre als wissenschaftliche Koordinatorin für den Sonderforschungsbereichs 1266 „Scales of Transformation: Mensch-Umwelt Interaktionen in prähistorischen und archaischen Gesellschaften“ und war 2019 bis 2024 als Anthropologin und PI in der Arbeitsgruppe für Alte DNA am Institut für Klinische Molekularbiologie, dem SFB1266 und dem Exzellenzcluster ROOTS tätig. Seit einem Jahr leitet Dr. Katharina Fuchs das Labor für Humane Osteologie mit Lehrtätigkeit am Institut für Ur- und Frühgeschichte. Sie ist in zahlreichen nationalen und internationalen Projekten aktiv. Als stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft für Anthropologie und setzt sie sich für die Entwicklung des Faches in Ausbildung und Forschung ein.

Prof. Dr. Martin Furholt studierte von 1997 bis 2003 Ur- und Frühgeschichte an den Universitäten in Berlin, Kiel, Aarhus, Erlangen und Bamberg, wo er 2003 den Magistergrad erlangte. Nach seiner Promotion im Jahr 2006 an der Universität Kiel wurde ihm 2007/08 das renommierte Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts verliehen. Von 2009 bis 2011 war er Koordinator des Schwerpunktprogramms SPP 1400 an der Universität Kiel. Anschließend wirkte er von 2011 bis 2018 als wissenschaftlicher Assistent am dortigen Institut für Ur- und Frühgeschichte und habilitierte sich 2014. Im Jahr 2018 folgte er einem Ruf auf eine Professur an der Universität Oslo, bevor er 2021 eine W3-Professur für Ur- und Frühgeschichte mit dem Schwerpunkt Prähistorische Archäologie und Sozialarchäologie an der Universität Kiel übernahm. Seine Forschungsschwerpunkte sind die soziale und politische Organisation im Europäischen Neolithikum, und die Rolle von Mobilität und Migration beim Wandel sozialer Verhältnisse in der Vorgeschichte. Er führt Feldforschungen in der Slowakei, Serbien und Ungarn durch. 

 

 

Fundbergung während der Ausgrabungskampagne 2024 in Vrablé; © Katharina Fuch  

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